SEF.NextGen Camp oder «wie lerne ich Unternehmertum?»

Design Thinking, Prototyping und Pitchen - Begriffe, die mir aus dem Jus-Studium überhaupt nicht bekannt waren. Im SEF.NextGen Camp änderte sich das (zum Glück).

Im Rahmen des SEF.NextGen Camp erhielten wir die Möglichkeit zwischen spannenden Inputreferaten, kurzen Theorieblöcken und unzähligen Workshops an einem echten Case Design Thinking zu üben und umzusetzen. Unser Tag startete um 06:30 Uhr an der frischen Luft und endete zwischen 22:30 Uhr und 24:00 Uhr mit teilweise rauchenden Köpfen. Ziel der Woche war es, den Casegebenden am Freitag eine überzeugende, innovative Idee bzw. Lösung vorstellen zu können.

SEF.NextGen Camp oder «wie lerne ich Unternehmertum?»

SEF.NextGen

Die SEF.NextGen Community wurde von NZZ Connect ins Leben gerufen. Ziel davon ist die Förderung der persönlichen Entwicklung, der Stärken sowie des unternehmerischen Gedankenguts von jungen Erwachsenen. Die Teilnehmer:innen gehören nach dem Camp zur SEF.NextGen Community. Es gibt ein Jahresprogramm und die jungen Erwachsenen können sich untereinander vernetzen. Ausserdem haben die Mitglieder die Möglichkeit mit dem gesamten NZZ Connect Netzwerk in Kontakt zu treten. Beispielsweise erhalten die NextGens Zugang zu wichtigen Konferenzen wie dem Swiss Economic Forum (SEF) oder dem Swiss Innovation Forum (SIF).
 

SEF.NextGen Camp: Ein Erfahrungsbericht

Ziemlich spontan meldete ich mich für das SEF.NextGen Herbstcamp 2023 an. Ohne zu wissen, was mich genau erwartete, traf ich an einem Montagmittag diesen Herbst in Biel beim Carterminal ein. Wir erhielten vorab kaum Informationen. Wir wussten einzig, wo wir (22 junge Erwachsene) uns wann treffen.

Kaum angekommen, startete bereits das auf zehn Minuten durchgetaktete Programm. Wir erhielten nach wie vor keine Informationen, wie das Programm aussehen wird. Meist erfuhren wir nur, was in der nächsten Stunde ungefähr laufen wird. Das war zu Beginn der Woche ziemlich herausfordernd und ungewohnt. Ich merkte allerdings schnell, dass die kurzfristige Bekanntgabe des Programms uns allen geholfen hat, uns vollkommen auf die einzelnen Workshops und Challenges einzulassen.

Nebst «Speed-Dating» und anderen Icebreaking-Übungen standen bereits am Montag wichtige Themen wie Innovation und eine Einführung ins Design Thinking auf dem Programm. Wir waren selbst verantwortlich Teammitglieder zu finden, mit welchen wir uns vorstellen konnten, eine Woche zusammenzuarbeiten.

Nachdem sich die Teams gefunden hatten, wurden uns die Business-Cases kurz und knapp vorgestellt. Die Fragestellungen lauteten:

  • Wie bucht die NextGen ihre Reisen und Abenteuer? Braucht es dazu noch Reisebüros?
  • Wie wird der NextGen eine Schifffahrt auf dem Thunersee schmackhaft gemacht?
  • Wie kann die Postapp NextGen tauglich gemacht werden?

Am Dienstag stellten sodann die Casegebenden (BLS, Post und Globetrotter) ihre realen Business-Cases etwas genauer vor. Wir erhielten die Möglichkeit Fragen zu stellen und uns mit ihnen auszutauschen.

Nachdem uns die Business-Cases vorgestellt wurden, erhielten wir während der ganzen Woche fortlaufend Inputs zu den verschiedenen Schritten im Design Thinking. Nach den Inputs standen uns jeweils (kurze) Zeitfenster zur Verfügung, um unsere Lösungsvorschläge anhand des Design Thinking Prozesses zu erarbeiten.  

Am Donnerstag durften wir die Ideen ein erstes Mal verschiedensten Unternehmer:innen vorstellen und konnten uns anschliessend mit ihnen beim Networking Apéro austauschen (auch das will gelernt sein). Wir erhielten wertvolle Rückmeldungen zu unseren Ideen wie auch zu unserer Art wie wir präsentieren. Es war nun an uns, in kürzester Zeit die vielen Feedbacks in unsere Ideen und Pitches einfliessen zu lassen, um am Freitag 100% überzeugen zu können.

Am Freitag galt es dann Ernst: Es war an der Zeit die Casegebenden von unseren Ideen zu überzeugen. Die Ideen waren beeindruckend, innovativ und überzeugten! Es entstanden Lösungen, an die man zu Beginn der Woche nicht im Entferntesten gedacht hätte. Umso schöner war es zu sehen, was man mit viel Hingabe, Motivation und Kreativität in einer Woche schaffen kann! Wir alle wurden nämlich "gezwungen" unsere Komfortzone zu verlassen und konnten dank dessen über uns hinauswachsen.

Es war sehr bereichernd das Camp mit 21 gleichgesinnten, motivierten und kreativen NextGens zu verbringen. Danke für die angeregten Diskussionen und die neuen Freundschaften.

 

Meine Take-Aways

  • Es braucht in einem Team kreativ, realistisch und kritisch denkende Personen, um ein optimales Resultat zu erreichen. Ich konnte schnell feststellen, dass hinter Teamarbeit ein grosser Nutzen steckt. Deswegen ist es wichtig, Personen zu finden, die sich gegenseitig ergänzen und am gleichen Strang ziehen.
  • LinkedIn hat riesiges Potential: Ich werde das künftig mehr nutzen.
  • Die Komfortzone zu verlassen ist eine Herausforderung, die sich meines Erachtens immer auszahlt. Ausserhalb der Komfortzone werden wir gefordert. Das ist notwendig, um unsere Persönlichkeit wachsen lassen zu können.
  • Unternehmertum und Innovationsthemen machen Spass!
  • Networking ist das A & O in der Unternehmer:innenwelt. Grossartig, dass ich in so kurzer Zeit so viele interessante Personen kennenlernen durfte.

 

Fazit

Ich schaue auf eine Woche voller Challenges zurück. Ich konnte bei diesen unglaublich viel lernen und wertvolle Erfahrung sammeln. Deshalb kann ich das Camp allen jungen Erwachsenen, die sich für das Unternehmertum interessieren, wärmstens empfehlen.

Ich freue mich, meine Learnings aus dem Camp zurück im Berufsalltag bei Bracher & Partner einzusetzen.

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